Ich bastel mir ein S120 Motor in Stino-Optik mit Enduro-Fahrgestell

  • Mag ja alles sein, das Problem ist aber das wenige Fleisch im Kühlkörper und der Stehbolzenabstand zur Buchse. Der bekannte 4 Eckenklemmer ist da ja schon fast vorprogrammiert. Ich kann mich noch an die Zeit von so 2004 bis 2010 ca erinnern. 105ccm mit originalem Hub bis hin zu 130ccm mit etwas mehr Hub. Die Zylinder gingen nicht wirklich schlecht, hatten aber alle einwas gemeinsam. Man musste extrem vorsichtig machen wegen der extremen Klemmneigung. Deswegen baut heutzutage kaum noch jemand mit Gewerbe so etwas. Ich will das hier nicht schlecht reden, es ist einfach nicht optimal.

    Den umgebauten Vergaser hingegen finde ich klasse, so hab ich das bis dato noch nicht gesehen. Auch wenn ein 24er Mikuni wahrscheinlich besser funktionieren würde. Aber allein die Optik des wuchtigen Vergasers fetzt.

  • Eigentlich sind solche Themen nicht gerade meins, ich würde hier aber gerne mal was dazu schreiben wollen. Die Umsetzung und das Handwerk dahinter sind zweifelsfrei richtig gut umgesetzt. Das mit dem BVF Vergaser ist definitiv auch mal eine gelungene Abwechslung- hoffentlich hast du für das Ding genug Abstimmteile. Erinnert mich an Zonentuning- hab ich so auch schon mit ETZ Vergasern gesehen- Das Problem des Schwimmernadelventils bleibt damit aber leider erhalten.

    Warum ist der Umbau so umstritten? Ganz einfach- weil der Aufwand nicht dem Ergebnis gerecht wird. Man bekommt damit keine Füllung hin, weil man für den Hubraum im Simson Kühlkörper gar nicht die erforderlichen Zeitquerschnitte hin bekommt (winziger Auslass, durch Stehbolzen; kleiner Einlass; winzige Überströmer). Das Ergebnis davon ist, dass man die Füllung nicht in "höhere"*** Drehzahlen erhalten kann- und diese selbst in niedrigen Drehzahlen stark beeinträchtigt ist. Das Ergebnis ist ein Motor, der zwar von unten geht, aber mit (im Vergleich zum Hubraum) sehr spärlichem Drehmoment. Dieses wird beim Ende der Zeitquerschnitte weiter abfallen. Durch den Hubraum und die begrenzten Möglichkeiten in dem Zylinder würde ich mal 6-7000min-1 schätzen (rein aus dem Bauchgefühl). Das fährt sich wie ein Leimtopf, da das Drehmoment nach dem Schalten quasi jedesmal schon wieder absinkt. Auf der anderen Seite wird es auch sehr entspannend fahren, da man mit der Auslegung keine effektive Aufladung erwarten kann. Das Drehmoment wird sehr sanft auf die Gasstellung reagieren und sich auch einfacher mit Teillast abwürgen lassen, als ein resonanzbetonter Motor.

    Das mit den Stehbolzen und den Hitzeklemmern ist tatsächlich wirklich ein Problem- da kann man nur hoffen, dass der Motor nicht zu viel wärme entwickelt- also lieber mit der Auslegung weiter auf Nummer sicher bleiben (wenig Verdichtung, eher fett eingestelltes Gemisch, größeres Laufspiel).

    Zum Thema Auffälligkeit: Ich fahre selber 100ccm in meinem Tüv Moped. Der Unterschied schon alleine vom Klang ist da schon latent wahrnehmbar. Schon alleine wenn das Ding in einem ordentlichen saftigen Standgas läuft- und ni so babbsch vor sich hin leiert wie ein Standardmotor. Mit zunehmendem Hubraum klingt das eben auch dumpfer und potenter.

    Ich will dir deinen Umbau auf gar keinen Fall schlecht reden, wollte nur mit paar Sachen dazu aufräumen. Halt uns weiter auf dem laufenden.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Ich stimme dir da vollkommen zu. Bei meiner MZ haben anfangs auch alle gelacht. Als ich Anklam auf der 1/8 Meile ganz locker die ETZ Arme ( kurze Übersetzung) aufgeschupft habe, war da schon sehr viel Applaus.EIne ES auf dem Hinterrad haben vorher auch noch nicht viele gesehen. Das Problem der winzigen Überströmer ist da genauso gegeben. Ich bin gespannt was da so geht.

  • Mag ja alles sein, das Problem ist aber das wenige Fleisch im Kühlkörper und der Stehbolzenabstand zur Buchse. Der bekannte 4 Eckenklemmer ist da ja schon fast vorprogrammiert. Ich kann mich noch an die Zeit von so 2004 bis 2010 ca erinnern. 105ccm mit originalem Hub bis hin zu 130ccm mit etwas mehr Hub. Die Zylinder gingen nicht wirklich schlecht, hatten aber alle einwas gemeinsam. Man musste extrem vorsichtig machen wegen der extremen Klemmneigung. Deswegen baut heutzutage kaum noch jemand mit Gewerbe so etwas. Ich will das hier nicht schlecht reden, es ist einfach nicht optimal.

    Den umgebauten Vergaser hingegen finde ich klasse, so hab ich das bis dato noch nicht gesehen. Auch wenn ein 24er Mikuni wahrscheinlich besser funktionieren würde. Aber allein die Optik des wuchtigen Vergasers fetzt.

    Natürlich funktionieren die Mikunis besser. Aber Optik und 27mm Durchlass bringen den BVF noch ein bisschen nach vorn. :)

  • Der Punkt ist, dir ES hat doch aber auch mehr als 243ccm, richtig? Selbst mit 243ccm wäre es nur eine Literleistung von 144PS/l, bei mehr Hubraum sogar noch weniger das ist einfach lächerlich und keine Rechtfertigung für den Aufwand. Zumal das ja sogar noch ein korregiertes Motordiagramm ist, wo keiner weiß wie gut die Kupplung getrennt hat oder nicht, nur Radleisting ist aussagekräftig, aber da wird es ja noch deutlich weniger, da sind das am Ende ganz schnell 110-120 PS/l

  • Der Punkt ist, dir ES hat doch aber auch mehr als 243ccm, richtig? Selbst mit 243ccm wäre es nur eine Literleistung von 144PS/l, bei mehr Hubraum sogar noch weniger das ist einfach lächerlich und keine Rechtfertigung für den Aufwand. Zumal das ja sogar noch ein korregiertes Motordiagramm ist, wo keiner weiß wie gut die Kupplung getrennt hat oder nicht, nur Radleisting ist aussagekräftig, aber da wird es ja noch deutlich weniger, da sind das am Ende ganz schnell 110-120 PS/l

    Ist ja alles richtig was ihr schreibt, aber lasst ihn einfach machen, ohne alles technische auf die Goldwage zu legen.

    Dieser Thread ist mir persönlich alle mal lieber und interessanter als diese "Abstimmprobleme am 60xx" oder sonst was.

    In letzter Zeit wird das Forum mit sowas vollgemüllt, da ist das hier doch ne schöne Abwechslung.

    Und es wird mal wieder etwas Handwerk gezeigt, den Vergaserumbau finde ich gut.

  • Damit triffst du den Nagel auf den Kopf. Ich denke diese Klugscheißerei hier ist ein Grund dafür, weshalb nur wenig Leute von solch außergewöhnlichen Projekten berichten.

    Mal noch eine inhaltliche Frage. Hast du vor die RZT-Kurbelwelle plug&play zu verwenden? Der Wössner 8126DA ist ebenso wie der 8125DA in Sachen Gewicht ein ziemlicher Oschi. Wenn ich mir recht erinnere liegt der ziemlich exakt im Bereich der üblichen MTX-Kolben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die RZT-Kurbelwelle in Sachen Wuchtung da eine Überarbeitung zu braucht.

    Einmal editiert, zuletzt von uphill (13. März 2023 um 08:51)

  • Damit triffst du den Nagel auf den Kopf. Ich denke diese Klugscheißerei hier ist ein Grund dafür, weshalb nur wenig Leute von solch außergewöhnlichen Projekten berichten.

    Mal noch eine inhaltliche Frage. Hast du vor die RZT-Kurbelwelle plug&play zu verwenden? Der Wössner 8126DA ist ebenso wie der 8125DA in Sachen Gewicht ein ziemlicher Oschi. Wenn ich mir recht erinnere liegt der ziemlich exakt im Bereich der üblichen MTX-Kolben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die RZT-Kurbelwelle in Sachen Wuchtung da eine Überarbeitung zu braucht.

    Hallo,

    Na wenn, dann wird er da sicher unsere MTX-Welle (bzw die Wangen davon) verwenden die ja im Prinzip schon eine auf dieses Kolbengewicht gewuchtete Version ist. Die bauen wir ansich von 50-54mm Hub, haben da aber für spezielle Projekte auch schon 44mm verkauft. Bezüglich Pleuellänge können wir da verpressen was man möchte, wir haben das nur nicht als fertige Version im Shop stehen weil sonst jeder zweite Kunde verwirrt ist.

    MFg RZT

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  • Da habe ich ja ganz schön was los getreten. Ich hoffe über Sinn oder Unsinn meiner verwendeten Komponenten wurde erstmal genug diskutiert. :)

    Ich hätte mir auch lieber mehr Hub und weniger Bohrung gewünscht, aber das passt jetzt so in den ZT-Zylinder. Es war mir auch sehr wichtig das keine Unterlegplatte unter den Zylinder kommt.

    Jetzt habe ich den Zylinder noch weiter bearbeitet um weiter in Richtung der Originaloptik zu kommen.

    Wenn jemand einen guten Kolben mit um die 52mm Durchmesser kennt, kann er sich gern bei mir melden. Dann könnte ich eventuell auf 52mm Hub gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von 990sm-r (18. März 2023 um 03:48)

  • Damit triffst du den Nagel auf den Kopf. Ich denke diese Klugscheißerei hier ist ein Grund dafür, weshalb nur wenig Leute von solch außergewöhnlichen Projekten berichten.

    Mal noch eine inhaltliche Frage. Hast du vor die RZT-Kurbelwelle plug&play zu verwenden? Der Wössner 8126DA ist ebenso wie der 8125DA in Sachen Gewicht ein ziemlicher Oschi. Wenn ich mir recht erinnere liegt der ziemlich exakt im Bereich der üblichen MTX-Kolben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die RZT-Kurbelwelle in Sachen Wuchtung da eine Überarbeitung zu braucht.

    Der Kolben ist erstmal soweit gekürzt das er noch etwas Luft zu den Kurbelwangen hat. Wenn das ganze Kanallayout fertig ist, und der Kolben so lang bleiben kann, wird die Kurbelwelle gewuchtet. Vorher macht das ja kein Sinn. Ein bisschen leichter ist er durch das Kürzen schon geworden.

  • Mein Bester hat sich vor Jahren einen aus nem ZT95G gebaut, auch ohne Platten, alles aufgeschweißt wegen der Optik,was gelungen ist.

    52,5er Ronge KW und 52,5er Woessner Kolben.

    Läuft wie ein Uhrwerk und er ist mit dem Woessner sehr zufrieden.

    Der Woessner hat aber ne Schmierbohrung fuer den DA.

    Falls du Interesse an dem Kolben in genau 52 hast, wo die Schmierbohrung per Laser zugeschweißt wurde dann meld dich.

    Edit:

    Woessner KX100

    RMBOrcng

    Einmal editiert, zuletzt von Polle (18. März 2023 um 08:32)

  • Danke für deinen Tip. Die 52,5 mm Durchmesser wären in Ordnung. Die 26mm Kompressionshöhe auch. Ist das nicht der Kolben mit den verdrehten Auslasshemd ? Wie breit kann da Einlass und Ausslass ( Sehne) gemacht werden. Ist die Kolbenlänge da nicht zu kurz für 52mm Hub, da der original ja nur für 45,8mm gebaut wurde?

    mfg

    Einmal editiert, zuletzt von 990sm-r (18. März 2023 um 09:59)

  • Vielen Dank für deine Bilder. :thumbup: Genau diesen Kolben hatte ich schon. Durch den Triple-Auslass ist das Kolbenhemd unten zu schmal. Das 2. Problem wäre die Länge vom Kolbenhemd für 52mm Hub. Und dann sind da noch die Schmierbohrungen die nicht in der Mitte sind. Sonst hätte man ja ein Doppelauslass bauen können wo ich sie gleich nutzen könnte.

    Ich werde mein Kolben nachher noch wiegen weil so schwer kam der mir gar nicht vor.

    Normen

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